Zum Inhalt springen

Dokumentation: JAzA-Fachtag "Ausbildungsabbrüche präventiv vermeiden"

In Berlin wird jede dritte duale Ausbildung noch vor ihrem Abschluss abgebrochen, und das in Zeiten, in denen Betriebe händeringend Fachkräfte suchen. Welche Maßnahmen möglich und nötig sind, um möglichst viele Ausbildungen einem Abschluss zu führen, war Thema eines Fachtags am 15. März 2023 in Berlin.

Die vierstündige Veranstaltung brachte rund 60 Vertreter*innen der Senatsverwaltung, der Berufsverbänden, Oberstufenzentren sowie Beratungsstellen im Tagungszentrum Franz-Mehring-Platz 1 zusammen. Unter dem Titel "Wie lassen sich Ausbildungsabbrüche präventiv vermeiden?" präsentierte das bei involas angesiedelte Modell- und Pilotprojekt "Ausbildungsabbrüche präventiv vermeiden" (APV) die Ergebnisse und Erkenntnisse aus einem Jahr Pilotprojekt und lud bei dem Fachtag am 15. März 2023 dazu ein, gemeinsam mit Fachkräften und weiteren Expert*innen aktuelle Herausforderungen und Optimierungsbedarfe zu identifizieren. Neben fachlichen Inputs entwickelten die Teilnehmenden in zwei parallelen Workshops zusammen Lösungsansätze zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen in Bezug auf Prävention und Intervention.

In ihrem Grußwort stellte Christin Richter, Referatsleiterin der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, die akute Problemlage dar: Ausbildungsabbrüche führen langfristig zu steigender Jugendarbeitslosigkeit, einhergehendem Fachkräftemangel und Perspektivlosigkeit. Wie Frau Dr. Alexandra Uhly vom Bundesinstitut für Berufsbildung in ihrem anschließenden Vortrag anschaulich berichtete, hat Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern eine deutlich höhere Vertragslösungsquote in der dualen Ausbildung. Während der bundesweite Durchschnitt etwa 25 Prozent (Stand 2021) beträgt, liegt Berlin mit etwa 34,2 Prozent deutlich darüber. Das Pilotprojekt hatte zum Ziel, an ausgewählten Berliner Oberstufenzentren Ausbildungen zu stabilisieren, um einen ersten Schritt zu tun, diese gravierende Diskrepanz zu schmälern, berichtete anschließend Frau Birgit Vogt, die das Projekt APV bei involas leitete. Dafür werden Ausbildungsbegleiter*innen direkt in den sieben Berliner Berufsschulen und Oberstufenzentren eingesetzt, die die Auszubildenden vor Ort zielgerichtet und frühzeitig unterstützen. Auf dem Fachtag wurde die positive Bilanz des Pilotprojekts deutlich: Die hohe Nachfrage der Auszubildenden wird durch den flexiblen und bedarfsorientierten Projektansatz kontinuierlich gedeckt.

Seit März 2023 wird nun das Folgeprojekt "JAzA – Ja zur Ausbildung!" aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds Plus) und des Landes Berlin gefördert. Damit wird weiterhin ein nachhaltiges Unterstützungsangebot für Auszubildende gewährleistet.

Die ausführliche Dokumentation des Fachtages steht nun auf der JAzA-Website zur Verfügung.