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Projekt

ProJoven - Berufliche Bildung für von sozialer Ausgrenzung bedrohte Jugendliche

Auftraggeber: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten / Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA)

Projektbeginn: 01.02.2012

Projektende: 31.08.2013

Land: Honduras

Das Projekt "ProJoven - Berufliche Bildung für von sozialer Ausgrenzung bedrohte Jugendliche" basiert auf einem Vorschlag, der 2011 von INBAS im Rahmen einer Projektfindungsmission erarbeitet wurde. Das Projekt hat eine Gesamtlaufzeit von bis zu acht Jahren und wird in Zusammenarbeit mit der DEZA und dem honduranischen Nationalen Institut für Berufliche Bildung (INFOP) realisiert. Anfang 2012 wurde INBAS von der DEZA beauftragt, die Startphase von 18 Monaten durchzuführen.

Ziel des Projektes ist die Stärkung und Weiterverbreitung der sogenannten Talleres Populares (Volkswerkstätten). Diese Werkstätten arbeiten in armen Stadtteilen größerer Städte und werden von INFOP und lokalen Trägern (NRO, kirchliche Organisationen, Gemeindeverwaltungen) betrieben. Die lokalen Träger steuern in der Regel die Räumlichkeiten und die Ausrüstung der Werkstätten bei, das INFOP das Ausbildungspersonal.

Vorteile der Talleres Populares bestehen darin, dass sie außer Lesen- und Schreibenkönnen keine Zugangsbedingung haben und dadurch auch für Jugendliche zugänglich sind, die keinen Schulabschluss haben. Die Ausbildungsmethode geht besonders auf die individuellen Gegebenheiten der Teilnehmenden ein, was eine relativ geringe Abbrecherquote zur Folge hat. Die Verankerung in den Stadtteilen erleichtert den Zugang für bestimmte Zielgruppen, z.B. ledige Mütter, die sonst Probleme hätten, an Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen.

Durch die geplante Verbesserung und Ausweitung der Talleres Populares wird auch ein Beitrag zur Prävention von Gewalt geleistet. Honduras ist eines der Länder mit den höchsten Indikatoren von Gewalt. Opfer und Täter sind in der Regel Jugendliche. Ursachen der Gewalt sind unter anderem soziale Ausgrenzung, ungenügende schulische und berufliche Bildung und fehlende Zukunftsperspektiven.

Im Lauf der Startphase wird eine Reihe von Studien durchgeführt, wie z.B. eine Absolventenverbleibsuntersuchung, eine Analyse des Weiterbildungsbedarfs von Ausbilderinnen und Ausbildern, eine Arbeitsmarktanalyse etc., deren Ergebnisse zu einer detaillierten Projektplanung beitragen sollen. Gleichzeitig werden Pilotprojekte wie die Entwicklung und Erprobung von Curricula und Lehrmaterialien, von Fortbildungskonzepten für Ausbilder/innen und die Ausstattung einiger Werkstätten finanziert, die dann in der Hauptphase des Projektes in größerem Umfang durchgeführt werden sollen.

INBAS-Projektkoordinatorin Susana Ferrera nimmt vor Ort für bestimmte Themen lokale Experten unter Vertrag. Punktuell wird sie von INBAS-Mitarbeitern aus Brüssel und Mexiko unterstützt. Zum Zweck der Weiterbildung von Ausbildungs- und Führungspersonal von INFOP und den Talleres Populares wird dieses Team verstärkt durch Kolleginnen aus Peru (CAPLAB) und Ecuador (Reto Rural), die im Zusammenhang mit ähnlichen Projekten bereits seit vielen Jahren Erfahrungen gesammelt haben, die dem jetzigen Projekt zugute kommen.

Kontakt

Rolf Kral-Sosa Acosta, INBAS Lateinamerika-Büro