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Projektbeschreibung

Wissenschaftliche Begleitung des LISA–Fachkräfteprogramms "Professionalisierung für die Gestaltung von Übergängen in Ausbildung und Beruf"

 

Auftraggeber / Förderung durch: Robert Bosch Stiftung GmbH

Projektbeginn: 01.05.2010

Projektende: 31.05.2012

Land: Deutschland

Zielsetzung

Das LISA-Fachkräfteprogramm knüpft an die Ergebnisse des Förderprogramms "LISA – Lokale Initiativen zur Integration junger Migranten in Ausbildung und Beruf" an und ist auf die Stärkung kommunaler Verantwortung für die Professionalisierung im System lokaler Übergangsprozesse gerichtet. Es wird eine Methodik entwickelt, um Fortbildungsbedarf im lokalen Übergangsmanagement berufsgruppenübergreifend sowie kommunal gesteuert zu identifizieren und unter Nutzung lokaler Ressourcen zu decken.

Ziel ist die Qualifizierung und Professionalisierung der Fachkräfte im Übergang Schule-Beruf, die Stärkung ihrer Kompetenzen und die Verbesserung ihres institutionellen und rechtskreisübergreifenden Zusammenwirkens, um die Integration von Jugendlichen, unter besonderer Berücksichtigung der Belange von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, in Ausbildung und Beruf zu verbessern. Eine systematische, auf die Bedingungen am Ort abgestimmte gemeinsame Qualifizierung der unterschiedlichen beteiligten Berufsgruppen und ihres ergebnisorientierten institutionellen Zusammenwirkens soll entstehen.

Vorgehensweise

In drei Großstädten – Kassel, Mannheim und Mülheim an der Ruhr - werden lokale Lerngemeinschaften gebildet, die sich auf der Basis ihres jeweiligen kommunalen Gesamtkonzepts zur Gestaltung von Übergängen Schule-Beruf weiter qualifizieren. Innerhalb der institutionsübergreifenden Lerngemeinschaften wird in extern moderierten Workshops der gemeinsame Fortbildungsbedarf identifiziert und ein erstes Fortbildungskonzept skizziert.

Im Auftrag der Kommunen koordinieren lokale "Kümmerer" den Prozess. Sie unterstützen die lokalen Bedarfsanalysen und setzen die gemeinsam ermittelten Bedarfe auf organisatorischer Ebene um. Im Ergebnis soll ein lokales Fortbildungsangebot für die Fachkräfte im Übergang Schule–Beruf entstehen.

Aufgaben der Wissenschaftlichen Begleitung

Die wissenschaftliche Begleitung wird vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik (INBAS GMBH) durchgeführt. Sie ist prozessbegleitend angelegt und zielt auf die Identifikation von übergeordneten Themenstellungen, Ansätzen und Vorgehensweisen, die im Sinne des Transfers für ein mittelfristig angelegtes Konzept berufsübergreifender Professionalisierung im Übergang Schule–Beruf für andere Kommunen nutzbar gemacht werden können.

Der Schwerpunkt liegt auf den folgenden Fragen:

  • Wie können Fortbildungsbedarfe berufsübergreifend und kommunal gesteuert identifiziert werden?
  • Wie können lokale "Kümmerer" den Prozess koordinieren?
  • Mit welchen Ansätzen und Methoden können Fortbildungsbedarfe unter Nutzung lokaler Ressourcen gedeckt werden?

Die Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse in den Modellkommunen werden begleitet und dokumentiert. Dabei versteht sich die wissenschaftliche Begleitung als Partnerin im Fachkräfteprogramm, die den Prozess konstruktiv-kritisch unterstützt und auf diese Weise aktiv mitgestaltet. Dazu arbeitet sie eng mit den unterschiedlichen Programmebenen zusammen, bietet fachliche Beratung und speist (Zwischen-)Ergebnisse direkt in den weiteren Prozess ein.

Die Beratung ist darauf ausgerichtet, von Beginn an mit allen im Programm relevanten Ebenen strategische Ziele, Aufgaben und Kompetenzen abzustimmen, in kritischen Situationen Interessen und Standorte zu klären, Barrieren zu erkennen und Verständigungswege zu finden. Sie ist als Prozess angelegt, in dem sich die Beteiligten der organisationalen, strukturellen und persönlichen Vernetzungen bewusst werden und diese Erkenntnisse in zweckmäßiges Handeln umsetzen.

Die wissenschaftliche Begleitung unterstützt konstruktiv-kritisch den Prozess an den jeweiligen Standorten. Sie nimmt in Abstimmung mit dem "Kümmerer" Kontakt zu den maßgeblichen kommunalen Akteuren auf und nimmt an regionalen Bedarfserhebungsworkshops teil. Sie dokumentiert gemeinsam mit den Workshopverantwortlichen den Verlauf und diskutiert und reflektiert ihn mit den Prozessbeteiligten und Steuerungsgruppen. Auf dieser Basis unterstützt sie die Erstellung der Fortbildungskonzeption und die Entwicklung von Angeboten. Gemeinsam mit den "Kümmerern" wird deren Umsetzung dokumentiert und reflektiert. Die Ergebnisse werden in den Steuerungsgruppen in Bezug auf den Prozess und die lokalen Zielsetzungen diskutiert.

Ein regelmäßiger standortübergreifender Austausch der "Kümmerer" wird unterstützt, um sich gegenseitig zu beraten und zu qualifizieren. Auf der Basis der eigenen Erfahrungen und Ergebnisse fokussiert der gemeinsame Lernprozess die eigene Rolle, die Aufgaben im Systemkontext sowie die Möglichkeiten des positiven Einwirkens auf die Kooperation der Personen und Organisationen.

Der Erfolg der lokalen Projekte wird anhand von Dokumentationen und Prozessbeschreibungen bewertet. Im Mittelpunkt steht die Stärkung kommunaler Verantwortung im System lokaler Übergangsprozesse, die Verbesserung der Kommunikation unter den Akteuren, die Sensibilisierung für die Anforderungen und Bedürfnisse der Zielgruppe, die Entwicklung regionaler Verfahrenswege und Standards sowie die professions- und institutionsübergreifende Fortbildung. Fördernde und hemmende Faktoren werden identifiziert und Erfolgsindikatoren im Hinblick auf Übertragbarkeit in andere Kommunen benannt.

Kontakt

Dr. Jürgen Schumacher, INBAS-Sozialforschung GmbH
Tel: 069 - 680 98 90 11
E-Mail: js@remove-this.inbas-sozialforschung.de