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Neues Projekt in Honduras: Berufliche Bildung für Jugendliche im Risiko sozialer Ausgrenzung

Am 6. Juni wurde in Tegucigalpa von Jürg Benz, dem Direktor der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) in Honduras, und David Chavez Madison, dem Direktor des Nationalen Instituts für berufliche Bildung (INFOP), ein Abkommen zur Durchführung eines Projektes der beruflichen Bildung für Jugendliche in Risikosituationen unterzeichnet.

Das Projekt basiert auf einem Vorschlag, der im vergangenen Jahr von INBAS im Rahmen einer Projektfindungsmission erarbeitet worden war. Das Projekt wird eine Gesamtlaufzeit von bis zu acht Jahren haben. Anfang dieses Jahres wurde INBAS von der DEZA beauftragt, die Startphase von 18 Monaten durchzuführen.

Ziel des Projektes ist die Stärkung und Weiterverbreitung der sogenannten Talleres Populares (Volkswerkstätten). Diese Werkstätten arbeiten in armen Stadtteilen größerer Städte und werden von INFOP und lokalen Trägern (NRO, kirchliche Organisationen, Gemeindeverwaltungen) betrieben. Die lokalen Träger steuern in der Regel die Räumlichkeiten und die Ausrüstung der Werkstätten bei, INFOP das Ausbildungspersonal.

Vorteile der Talleres Populares bestehen darin, dass sie außer Lesen- und Schreibenkönnen keine Zugangsbedingung haben und dadurch auch für Jugendliche zugänglich sind, die keinen Schulabschluss haben. Die Ausbildungsmethode geht besonders auf die individuellen Gegebenheiten der Teilnehmenden ein, was eine relativ geringe Abbrecherquote zur Folge hat. Die Verankerung in den Stadtteilen erleichtert den Zugang für bestimmte Zielgruppen, z.B. ledige Mütter, die sonst Probleme hätten, an Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen.

Durch die geplante Verbesserung und Ausweitung der Talleres Populares wird auch ein Beitrag zur Prävention von Gewalt geleistet. Honduras ist eines der Länder mit den höchsten Indikatoren von Gewalt. Opfer und Täter sind in der Regel Jugendliche. Ursachen der Gewalt sind unter anderem soziale Ausgrenzung, ungenügende schulische und berufliche Bildung und fehlende Zukunftsperspektiven.