11 Jahre IQ bei involas

2024 startet involas ins elfte Jahr der Koordinierung der hessischen Angebote im bundesweiten Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung. Das Förderprogramm IQ verfolgt das Ziel, die Integration von erwachsenen Menschen ausländischer Herkunft in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Bereits seit 2013 widmet sich das Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik dem Aufbau und der Umsetzung von Netzwerkstrukturen in Hessen zur Durchführung operativer IQ Angebote für die genannte Zielgruppe.

Die Koordination bildet die Schnittstelle zwischen Stakeholdern auf Landes- und Bundesebene sowie aus der Zivilgesellschaft. Heute kann involas auf ein hessenweites Netzwerk an Kontakten im Bereich der Arbeitsmarktintegration internationaler Fachkräfte zurückblicken. Hauptaufgabe der Koordination ist die Umsetzung des strategischen Auftrags und die Unterstützung der Projektpartner bei der Umsetzung der operativen Ziele des Förderprogramms in Hessen.  Dabei arbeiten die operativen Partner – darunter Bildungs- und Sprachkursträger – an unterschiedlichen Aufgaben mit dem Ziel, die Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft zu fördern.

Flankierung neuer Gesetze im Kontext der Fachkräfteeinwanderung

Als IQ Koordination für Hessen hatte involas seit jeher auch eine flankierende Funktion: Das Förderprogramm IQ wurde damit beauftragt, mehrere Gesetze im Kontext der Fachkräfteeinwanderung zu begleiten. Dazu zählten das im Jahr 2012 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen – kurz BQFG – sowie das Hessische Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (HBQFG).

Hier war es Aufgabe von IQ, die Möglichkeit der Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse bei der Zielgruppe bekannt zu machen und gemeinsam mit operativen Partnern gesetzesbegleitende Angebote zu entwickeln. In der Folge entstanden die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung sowie Qualifizierungen zur beruflichen Anerkennung und qualifikationsadäquaten Integration in den Arbeitsmarkt.

Unterstützung bei der Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes

Darüber hinaus wurde die Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes durch das Förderprogramm IQ unterstützt. So baute involas nach Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2019 gemeinsam mit operativen Partnern regionale Informationsstellen für kleine und mittlere Unternehmen in Hessen auf. So entstanden drei Anlaufstellen für Fragen zu den Möglichkeiten und Abläufen der Fachkräfteeinwanderung. Gleichzeitig arbeiteten sie an der Vernetzung aller am Gesetz beteiligten Akteure in Nord-, Mittel- und Südhessen. involas bot zusätzlich gemeinsam mit operativen IQ Partnern Schulungen für die hessische Ausländerbehörden zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen an und vermittelte diesen die damit einhergehenden Anforderungen.                                                                                                      

Auch die Änderungen, die mit der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (beginnend mit ersten Neuerungen im November 2023) einhergehen, werden durch das Förderprogramm IQ unterstützt. Damit kann involas seine Erfahrungen und Expertise im Kontext der Fachkräfteeinwanderung weiterhin in seiner koordinierenden Rolle einbringen.

IQ von 2013 – 2025: Angebote im Kontext Anerkennung, interkulturelle Kompetenzentwicklung, Fachkräftegewinnung und -sicherung

Das Förderprogramm IQ wurde im Jahr 2005 aufgesetzt und widmet sich seitdem der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft. 2013 ging die Koordination des hessischen Netzwerks zu involas über. Das Institut übernahm das Konzept und sicherte dessen Fortführung. Seit der Förderperiode 2015 – 2018 befindet sich die Koordinierungsstelle in Offenbach. Die Anerkennungsberatung und Qualifizierungen im Kontext der Anerkennung standen in diesem Förderzeitraum im Fokus. Ergänzend wurden Angebote zur interkulturellen Kompetenzentwicklung zentraler Arbeitsmarktakteure ins Leben gerufen.

Im Jahr 2019 wurde involas mit der Fortführung der Koordination der hessischen IQ Angebote betraut. Hessenweit widmeten sich 21 Teilprojekte den Themen Anerkennungsberatung, Beratung zur Fairen Integration sowie Qualifizierungen zur Erlangung der vollen Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse. Zusätzlich erweiterte sich das IQ Portfolio um Angebote zur Vernetzung und Information zum Thema Existenzgründung, Schulungen, Coaching und Mentoring für Unternehmen der Migrantenökonomie, zwei hessenweite Servicestellen (Berufsbezogenes Deutsch und Pflege) sowie drei IQ Informationsstellen Fachkräfteeinwanderung.

Mit der neuen IQ Förderperiode 2023 – 2025 wurden aus den IQ Netzwerken die Regionalen Integrationsnetzwerke. Das hessische Netzwerk wird weiterhin von involas koordiniert und erhält seit 2023 erstmalig eine Landesfinanzierung. Die aktuelle Förderperiode endet am 31. Dezember 2025.

Know-how aus der Praxis

Zusätzlich zur Koordination der hessischen Angebote im Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung setzt involas seit 2013 auch eigene operative Angebote um. Die Struktur für eine mobile Anerkennungsberatung in Hessen wurde im Jahr 2013 aufgebaut. Die einstige "Mobile Anerkennungsberatung – MoAB" ist seit 2023 die "Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung – AQB", vertreten mit vier Projekten in Hessen.

Mit der IQ Servicestelle Pflege (2019 – 2022) und der IQ Qualifizierungsbegleitung Pflege (2023 – 2025) gibt es in Hessen seit 2019 zwei pflegespezifische Angebote bei involas. Darüber hinaus hat das Institut ein weiteres Standbein in Berlin mit den Projekten "MAZAB - Mit Anpassungsqualifizierung zum anerkannten Berufsabschluss" (2019 – 2022) und "MAIA Berlin - Mit Anpassungsqualifizierung in Arbeit Berlin" (2023 – 2025).

In den letzten Jahren ist in der Migrations- und Integrationspolitik vieles geschehen, was sich in den einzelnen Förderperioden des IQ Programms widerspiegelte. involas ist an den Herausforderungen in der Umsetzung gewachsen und dabei nicht müde geworden, IQ in Hessen für die Zielgruppen bestmöglich zu etablieren und zu leben. Das zeigt auch das andauernde Vertrauen der Fördergeldgeber und aller Partner*innen in Hessen.

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