Planst Du noch, oder steuerst Du schon?
Ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement (dKBM) braucht bereichsübergreifende Kooperationen und gemeinsame strategische Ziele. Dafür müssen alle Beteiligten innerhalb und außerhalb der Verwaltung mitgedacht werden. Insbesondere die mit Daten arbeitenden Fachabteilungen können hierbei wichtige Partner sein. Die Schnittschnellen zwischen integrierter Planung und dKBM aufzuzeigen, von Bestehendem zu lernen und Synergien freizulegen, war Ziel des Fachtags am 19.11.2019. Unter dem Titel "Bildung unter einem Dach – Integrierte Planung in Kommunalverwaltungen" fanden sich rund 60 Teilnehmende im Haus am Dom in Frankfurt zusammen und diskutierten über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Bereiche. Hierunter waren neben Fach- und Führungskräfte aus Bildungsmanagement, Bildungsmonitoring und Bildungskoordination auch Expertinnen und Experten aus Jugendhilfeplanung, Gesundheitsmonitoring und Stadtentwicklung vertreten.
Wissenschaftliche und praktische Perspektiven
Nach einer Einführung durch die Transferagentur Hessen sprach Dr. Peter Bartelheimer vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. an der Georg-August-Universität Göttingen zur Frage "Was und wie integrieren? Leitideen, Handlungsfelder, Daten" über Chancen und Risiken sowie die Umsetzung gelebter integrierter Planung. Die vielen konzeptionellen und alltagspraktischen Parallelen zum dKBM wurden nicht nur in der anschließenden Fragerunde deutlich, sie wurden auch in der darauffolgenden Podiumsdiskussion "Bildungsplanung gemeinsam gestalten zwischen Anspruch und Wirklichkeit" konkretisiert. Hierin berichteten drei Vertreterinnen hessischer Kommunen von ihren Erfahrungen integrierter Bildungsplanung und beleuchteten dabei die jeweilige Herangehensweise und deren Gelingensfaktoren für eine Verstetigung sowie auch die verwaltungsinternen Herausforderungen.
Fachlich produktiv: Planung, Kooperation und Daten
Mit vier Workshops standen am Nachmittag intensive Arbeitsphasen an. Zu den beiden Themenkomplexen „Planung & Kooperation“ sowie „Daten“ gaben vier hessische Kommunen jeweils einführende Impulse aus der eigenen Praxis. Ausgehend hiervon arbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam anhand unterschiedlicher Fragestellungen Prämissen, Hemmnisse und Lösungsansätze für eine integrierte Planung der kommunalen Bildung heraus.
Der (erstmals verwaltungsinterne) Fachtag machte deutlich, dass integrierte Planungsansätze sowie eine durchdachte Berichterstattung die Effektivität von Netzwerken stärken und die kommunale Gestaltungskompetenz wachsen lassen. Gemeinsames Prozessverständnis und die gleiche Sprache, sind zur Entwicklung von Leitideen und Handlungsfeldern essenziell. Nicht zuletzt liegen die Herausforderungen in den organisatorischen Strukturveränderungen sowie in übergreifenden Haltungsfragen und der Kooperationskultur innerhalb der Kommunen – diese gilt es immer wieder in den Blick zu nehmen.
Die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen ist als Teil der bundesweiten
"Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement" auf Landesebene die Partnerin für die Weiterentwicklung kommunaler Bildungslandschaften. Sie begleitet Kommunen auf dem Weg zu einer kommunalen Bildungsstrategie und einem ganzheitlichen Bildungsmanagement. Mit der Organisation des interkommunalen Austauschs sowie dem Lernen im Netzwerk mit und von den Praktikerinnen und Praktikern aus ehemaligen "Lernen vor Ort"-Kommunen spricht die Transferagentur Städte, Landkreise und kreisangehörige Städte und Gemeinden in Hessen an. Sie ist seit Herbst 2014 beim Offenbacher INBAS-Büro angesiedelt.