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Dokumentation: Ergebnisse der regionalen Bildungsketten-Workshops in Schleswig-Holstein: 26.8.2012 in Kiel, 7.3.2013 in Husum und 16.4.2013 in Bad Oldesloe

Im Rahmen der BMBF-Initiative "Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss" organisierte das JOBSTARTER Regionalbüro Nord in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein und der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Nord, drei regionale Workshops in Schleswig–Holstein zum Thema "Angebote und Kooperationsstrukturen in der Region". Diese fanden am 26. August 2012 in Kiel, am 7. März 2013 in Husum und am 16. April 2013 in Bad Oldesloe statt.

Eingeladen waren Schulrätinnen und Schulräte, Kreisfachberaterinnen und -fachberater, Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen bzw. Landkreise, Kammern, Arbeitsagenturen, von Bildungsträgern des Handlungskonzeptes "Schule & Arbeitswelt" sowie Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter. Konzept, Organisation, Moderation und Dokumentation lagen beim JOBSTARTER Regionalbüro Nord, das bei der INBAS GmbH angesiedelt ist.

Die Initiative Bildungsketten unterstützt die Strategien der Länder im Übergang Schule-Beruf. Dazu gehört auch das Handlungskonzept "Schule & Arbeitswelt", mit dem die Landesregierung Schleswig-Holstein Jugendliche bereits in der Schule noch besser auf Ausbildung und Beruf vorbereiten will. Neben individuell zugeschnittenen Angeboten gehören hierzu auch die Koordination und Abstimmung der verschiedenen Maßnahmen.

Angebote koordinieren, Strategien weiterentwickeln

Die Idee zu diesen Workshops hatte Christine Klawe vom Bildungsministerium Schleswig-Holstein: "Die Koordinierung im Übergang Schule-Beruf ist auch in den Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein ein wichtiges Thema, das intensiv und zum Teil auch kontrovers diskutiert wird. In den meisten Regionen hat sich eine große Vielfalt an Koordinierungsstrukturen entwickelt, die nun ihrerseits der Koordinierung bedürfen. Deshalb wollten wir den wesentlichen Akteuren aller Kreise und kreisfreien Städte die Gelegenheit geben, sich überregional und intern auszutauschen und Strategien (weiter) zu entwickeln."

Helga Wernze von der Regionaldirektion Nord unterstützte die Veranstaltungen: "Für die Agenturen für Arbeit sind die Zusammenarbeit mit der Schule und die Einbindung aller weiteren Partner, die an der Heranführung und Integration junger Menschen in eine Ausbildung mitwirken, wichtige Anliegen."

Landesbildungsministerin Prof. Dr. Waltraud 'Wara' Wende begrüßte die Teilnehmenden des ersten Workshops persönlich und verwies auf die Relevanz des Themas für die Bildungspolitik in Schleswig-Holstein. Abteilungsleiterin Kornelia Haugg vom BMBF betonte, dass das Ministerium im Rahmen der Initiative Bildungsketten dazu beitragen will, die regionalen Strukturen vor Ort weiter zu verzahnen.

Probleme sind bundesweit, Lösungen müssen vor Ort gefunden werden

Anhand von Leitfragen erstellten die Teilnehmenden eine Bestandsaufnahme der Angebote und Kooperationsstrukturen ihres jeweiligen Kreises bzw. kreisfreien Stadt. In einem zweiten Schritt analysierten sie die bestehenden Strukturen in Hinblick auf Doppelungen, identifizierten Lücken und legten erste Schritte zur Optimierung fest. Die Ergebnisse variierten von Kreis zu Kreis und spiegelten die unterschiedlichen Entwicklungen und Bedarfe der Netzwerkarbeit wieder.

Insgesamt bestätigte sich die Position des Bildungsministeriums, dass alle Regionen auf der Grundlage ihrer jeweils bereits vorhandenen Strukturen einen eigenen Weg finden müssen, um die Koordinierung klar und effizient zu gestalten. "Auch die Frage, wer in welcher Region die Federführung hat, muss vor Ort gemeinsam entschieden werden", sagte Klawe.

Durch Abstimmung Kontinuität erzielen

Alle Beteiligten wiesen immer wieder auf das Problem kurzfristiger Programme hin. Bei sinnvoller Qualitätsentwicklung müssten die Angebote stattdessen eine höchstmögliche Kontinuität in den Regionen bieten.

Klawe bezog hierzu Stellung: "Dies ist natürlich angesichts der schwierigen Haushaltslage des Landes Schleswig-Holstein dort kaum realisierbar, wo wir auf Projektförderungen zurückgreifen müssen, um die Leistungen des 'Regelsystems Schule'‚ auch in der Berufsorientierung zu ergänzen. So sind wir mehr als froh, Projekte wie das Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt und zukünftig das Handlungskonzept PLuS, wie das Berufsorientierungsprogramm BOP, JUGEND STÄRKEN u.v.m. auch in Schleswig-Holstein durchführen zu können. Wir werden alle gemeinsam weiter daran arbeiten, dass wir durch Abstimmung und entsprechende Planung möglichst viel Kontinuität erzielen. Dies betrifft sowohl die regionalen als auch die landesweiten Planungen."

Fazit

Die Resonanz auf die drei Workshops war durchweg positiv. Besonders begrüßten die Teilnehmenden, dass sie außerhalb des Arbeitsalltages ausreichend Zeit und Raum für den internen Austausch hatten.

"Neben der Information über landesweit wirkende Projekte sind die Reflexion bestehender lokaler Aktivitäten und Strukturen des Übergangssystems und die gemeinsame Vereinbarung konkreter nächster Schritte der Zusammenarbeit wesentliche Ergebnisse der Veranstaltungen," fasste Wernze zusammen.

Eine Befragung der Teilnehmenden des ersten Workshops nach sechs Monaten ergab, dass die im Workshop geplanten Schritte zur Optimierung der Strukturen bereits umgesetzt wurden.

Weiterführende Informationen:

Autorin: Evelyn Borsdorf, INBAS GmbH